Ermittler finden 93 Waffen bei „Reichsbürgern“ – Pläne für „Säuberungen“ von Kommunalpolitikern
Die Welt
Bei der bundesweiten Razzia gegen eine „Reichsbürger“-Gruppierung wurde eine dreistellige Anzahl von Verschwiegenheitserklärungen gefunden. Bei Verstoß sollte teilweise die „Todesstrafe“ angedroht worden sein.
Die Zahl der Waffenfunde bei der bundesweiten Razzia gegen eine „Reichsbürger“-Gruppierung in der vergangenen Woche ist deutlich größer als bekannt. Wie mehrere Teilnehmer einer nicht öffentlichen Sondersitzung des Innenausschusses des Bundestags WELT am Montagabend berichteten, wurden insgesamt 93 Waffen bei den Beschuldigten beschlagnahmt. Darunter sind 19 Faustfeuerwaffen (Kurzwaffen) sowie 25 Langwaffen. Auch Messer, Armbrüste, Dekowaffen und Schreckschusspistolen wurden demnach gefunden. Zudem kommen rund 200 legale Waffen eines Waffenhändlers, der ebenfalls zu den Beschuldigten gehört.
Das Netzwerk der Gruppe, denen der Generalbundesanwalt die Bildung einer terroristischen Vereinigung vorwirft, ist offenbar ebenfalls deutlich größer als die Gruppe der 25 Festgenommenen und 27 weiteren Beschuldigten. Ermittler fanden eine dreistellige Anzahl von Verschwiegenheitserklärungen. Teilweise wurde darin festgehalten, dass bei einem Verstoß gegen die Verpflichtung zur Verschwiegenheit die Todesstrafe droht. Zudem sollen ein zweistelliger Kilobetrag von Edelmetallen und Satelliten-Telefone für die sichere Kommunikation gefunden worden sein. Ein Schließfach mit Gold im Wert von mehreren Millionen Euro soll noch gesucht werden.