
Erinnern an Mauerbau - Debatte in MV um Aufklärungsarbeit
n-tv
An der Berliner Mauer und an der innerdeutschen Grenze kamen Dutzende Menschen bei Fluchtversuchen ums Leben. Die Aufarbeitung des SED-Unrechts sorgt bis heute für Diskussionen.
Schwerin (dpa/mv) - In Mecklenburg-Vorpommern wurde an den Bau der Berliner Mauer erinnert und der Menschen gedacht, die bei Fluchtversuchen ums Leben kamen. "Der 13. August steht für politische Spaltung, Unfreiheit, Abgrenzung und ein unmenschliches Grenzregime. Freiheit und Demokratie sind nicht selbstverständlich. Das hat der Mauerbau eindringlich und schmerzhaft gezeigt", erklärte Kulturministerin Bettina Martin (SPD) anlässlich einer Kranzniederlegung am Schweriner Demmlerplatz.
Sie mahnte, Freiheit und Demokratie jeden Tag aufs Neue zu verteidigen und versicherte, dass das Land Mecklenburg-Vorpommern auch künftig eine aktive Gedenkstättenarbeit betreiben werde. Damit sollten jüngeren Generationen geschichtliche Zusammenhänge nähergebracht und der Wert der Demokratie verdeutlicht werden. "Allzu oft werden heute auch die derzeitigen Verhältnisse von Populisten mit der DDR verglichen und Parallelen gezogen, die es nicht gibt. Das ist geschichtsvergessen und wird dem Gedenken an das vom DDR-Regime angerichtete Unrecht in keiner Weise gerecht", betonte Martin.
CDU-Landeschef Daniel Peters nahm den 63. Jahrestag des Mauerbaus zum Anlass, die rot-rote Landesregierung zu einer aktiveren Aufklärungsarbeit über die Unterdrückungsinstrumente der DDR aufzufordern. Er bedauere, dass es führenden Politikern des Landes nicht über die Lippen komme, die DDR als Unrechtsstaat zu bezeichnen, sagte Peters, ohne Namen zu nennen.
