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Erdogan-Herausforderer Muharrem Ince gibt auf
DW
Bei der Präsidentschaftswahl in der Türkei hat Amtsinhaber Erdogan einen Herausforderer weniger. Muharrem Ince hat seine Kandidatur zurückgezogen. Für Oppositionsführer Kilicdaroglu erhöhen sich die Chancen.
Kurz vor der ersten Runde der Präsidentenwahl in der Türkei ist der Politiker Muharrem Ince überraschend aus dem Rennen ausgestiegen. "Ich ziehe meine Kandidatur zurück", sagte der Vorsitzende der Partei Memleket (Vaterland) bei einer Pressekonferenz in Ankara.
Damit steigt die Wahrscheinlichkeit einer Entscheidung in der ersten Wahlrunde. Im Rennen um das Präsidentenamt stehen nun neben Amtsinhaber Recep Tayyip Erdogan noch der Oppositionsführer Kemal Kilicdaroglu und Sinan Ogan, der Kandidat einer ultranationalistischen Allianz.
In den Umfragen hatte Ince, ein erklärter Gegner von Präsident Erdogan, nur bei zwei bis vier Prozent der Stimmen gelegen. Ince war Erdogan als Kandidat seiner früheren Partei CHP bei den Präsidentschaftswahlen 2018 unterlegen. Der Politiker hatte 2021 die Vaterlands-Partei gegründet.
Seine erneute Kandidatur hatte Diskussionen ausgelöst: Kritiker argumentierten, dass er damit eine Niederlage des aussichtsreichsten Erdogan-Herausforderers und jetzigen Kandidaten der CHP, Kemal Kilicdaroglu, wahrscheinlicher mache. Kilicdaroglu ist Sozialdemokrat und gemeinsamer Kandidat des oppositionellen Sechs-Parteien-Bündnisses.
Meinungsforschern zufolge zieht Ince vor allem Protestwähler an. Er ist zudem bei jungen Wählern beliebt.