Energiepreise: EU denkt über gemeinsames Handeln nach
DW
Sind die Gaspreise in der EU "unerträglich" hoch oder vom Markt bestimmt? Einige Mitgliedsstaaten fordern staatliches Eingreifen. Eine Linie ist bislang nicht erkennbar.
Allein im September sind die Verbraucherpreise für Erdgas in der EU um 17 Prozent gestiegen. Viele Familien bekommen in diesen Tagen von ihren Versorgern unangenehme Post. Die Vorauszahlungen für Gas und Strom klettern weiter steil nach oben. Die rasante Entwicklung der Gas- und Strompreise in der EU kommt für Fachleute nicht so überraschend. Seit dem Frühsommer zeichnete sich ab, dass weltweit hohe Nachfrage, sinkende Produktion in den Niederlanden, halbleere Vorratsspeicher in der EU und russische Zurückhaltung bei höheren Liefermengen auf dem Energiemarkt für steigende Preise sorgen würden.
Im Sommer hatten EU-Beamte, die rasante Preisentwicklung, die auch die Inflationsrate in der Eurozone nach oben treibt, als vorübergehendes Phänomen abgetan, das man aushalten könne. Jetzt aber, wo die Gaspreise und die mit ihnen verbundenen Strompreise in den Portemonnaies der Verbraucher und den Kassen der Betriebe ankommen, schlagen viele Wirtschaftsminister in der Europäischen Union Alarm.