Endlager-Amt gegen längere AKW-Laufzeiten – wegen fehlender Endlager
Die Welt
Die durch den russischen Einmarsch in der Ukraine ausgelöste Energiekrise hat die Atomdebatte in Deutschland wiederbelebt. Selbst einige Grüne bewegen sich in Richtung vorläufige Laufzeitverlängerung. Ein Bundesbeamter will bremsen – wegen der Endlagerfrage.
Der Präsident des Bundesamtes für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung, Wolfram König, lehnt verlängerte Laufzeiten von Atomkraftwerken in Deutschland ab. „Eine solche Abschätzung müsste nicht nur die Sicherheit der Atomkraftwerke berücksichtigen, sondern auch die Entsorgung der radioaktiven Abfälle“ schreibt König in einem Beitrag für die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“. „In beiden Fällen wären die gesamtgesellschaftlichen Kosten für einen Weiterbetrieb der Anlagen erheblich“, gab König zu bedenken. „Der mühsam errungene gesellschaftliche Konsens würde auch grundsätzlich infrage gestellt werden.“
Wegen der aktuellen Energiekrise infolge des Ukraine-Krieges ist eine Debatte entbrannt, zumindest die noch drei am Netz befindlichen Atomkraftwerke über den Jahreswechsel hinaus laufen zu lassen. Sie müssten eigentlich Ende 2022 vom Netz gehen.