
Emotionale Debatte um Hörsaalbesetzung an der Uni Halle
n-tv
Ist es legitim, einen Hörsaal zu besetzen, um Klimaschutzziele zu erreichen? Der Landtag von Sachsen-Anhalt hat kontrovers über diese Frage diskutiert. Mehrere Abgeordnete kritisierten die Hochschulleitung in Halle mit deutlichen Worten.
Magdeburg/Halle (dpa/sa) - Nach einer Hörsaalbesetzung an der Uni Halle hat Sachsen-Anhalts Wissenschaftsminister Armin Willingmann (SPD) Kritik am Umgang mit den Klimaaktivisten zurückgewiesen. Er halte nichts davon, wenn Bildungsveranstaltungen durch Hörsaalbesetzungen gestört würden, sagte Willingmann am Donnerstag im Landtag. Die Hochschulleitung habe insgesamt aber sehr besonnen gehandelt und auf Verhandlungslösungen gesetzt. "Die Lage ist zu keinem Zeitpunkt eskaliert." Der SPD-Politiker betonte, dass die Besetzer nach Gesprächen mit der Uni-Leitung den Hörsaal geräumt und gesäubert hätten.
Die AfD hatte zuvor scharfe Kritik an der Hochschulleitung geübt. "Im Rektorat der Universität Halle sitzen die Komplizen der Klimafanatiker", sagte der Abgeordnete Hans-Thomas Tillschneider. Er bezeichnete die Aktivisten als "einen Haufen Vollidioten". Die Uni-Leitung habe bei einer Besetzung eines Hörsaals die Räumung anzuordnen und die Polizei habe den Saal "notfalls unter Einsatz von Knüppel und Tränengas" zu räumen, sagte Tillschneider.
Nachdem Aktivistinnen und Aktivisten vor zwei Wochen fünf Tage lang den Hörsaal der Uni in Halle besetzt hatten, wollen diese nun gemeinsam mit der Uni-Leitung für Änderungen sorgen. Die Uni-Leitung erklärte nach Gesprächen, schnellstmöglich klimaneutral werden zu wollen und die Bemühungen dahingehend zu verstärken. Zudem sollen Lehrangebote sowie Forschungsprojekte zum Thema Klimaschutz und Nachhaltigkeit transparenter gemacht werden.
