
Eklatante Fehler bei CL-Finalchaos offenbart
n-tv
Beim Chaos rund um das Finale der Champions League Ende Mai wird in Paris eine Tragödie mit Massenpanik nur dank des ruhigen Verhaltens der Fans vermieden. Ein unabhängiger Untersuchungsbericht greift nun die UEFA und die Pariser Polizei scharf an, sie hätten "völlig" versagt.
Für das Zuschauerchaos rund um das Champions-League-Finale im Mai ist neben der Pariser Polizei auch der europäische Fußballverband UEFA mitverantwortlich. Das ist das Ergebnis eines unabhängigen Untersuchungsberichts unter der Leitung von Phil Scraton, der auch die Aufarbeitung der Hillsborough-Katastrophe 1989 geleitet hatte.
"Unsere umfassende Analyse der Erfahrungen der Fans vor, während und nach dem Champions-League-Finale ist eine Anklage gegen alle beteiligten Behörden: Die UEFA, die Pariser Polizei, die lokalen und zentralen Behörden und die Stadionbesitzer", heißt es in dem Bericht mit dem Titel "Mit Verachtung behandelt". Der Bericht, an dem fünf Experten beteiligt waren, stützt sich auf Aussagen von 485 Frauen, Männern und Kindern sowie auf Augenzeugenberichte internationaler Journalisten.
Demnach habe die UEFA bei der Wahrnehmung ihrer Verantwortung "völlig" versagt. Die anhaltenden und willkürlichen Angriffe der Polizisten sowie der wahllose, rücksichtslose und unprovozierte Einsatz von Tränengas gegen "Männer, Frauen und Kinder, die auf engem Raum eingeschlossen waren, sind rücksichtslos und gefährlich gewesen", heißt es weiter. Menschenleben seien durch ein kollektives, operatives Versagen gefährdet worden.
