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Einige Stromanbieter verlangen "Mondpreise"
n-tv
Nach Einschätzung der Verbraucherzentralen müssen Stromkunden bei bestehenden Verträgen teils überhöhte Preise bezahlen. Marktexperten sehen zwar keinen flächendeckenden Missbrauch. Ein kritischer Blick auf den eigenen Vertrag könnte sich aber lohnen.
Die Großhandelspreise für Strom und Gas sind wieder stark gesunken, davon profitiert allerdings nur ein Teil der Verbraucher. Neuverträge sind inzwischen wieder deutlich günstiger zu haben, doch Bestandskunden müssen weiterhin tief in die Tasche greifen. Der Verbraucherzentrale-Bundesverband (VZBV) warnt deshalb erneut vor einem Missbrauch und fordert das Bundeskartellamt zu einer schnellen Prüfung auf. Laut Strommarktexperten dürfte es sich allerdings nur in Ausnahmefällen um überzogene Preise handeln. Vielmehr sind die hohen Preise Folge einer langfristigen Einkaufsstrategie von Versorgern.
Udo Sieverding, Energie-Experte der Verbraucherzentrale NRW, sagte der "Rheinischen Post": "Sowohl bei Stadtwerken und Regionalversorgern als auch bei Discountern beobachten wir, dass in einzelnen Tarifen Mondpreise verlangt werden. Hier muss das Bundeskartellamt schleunigst aktiv werden und das Missbrauchsverbot der Preisbremsen durchsetzen." Die Bundesregierung hat die Kartellwächter beauftragt, die aktuellen Preiserhöhungen unter die Lupe zu nehmen, Unternehmen müssen diese rechtfertigen. Denn mit den Preisbremsen übernimmt der Staat einen Teil der Kosten für Verbraucher: für einen Basisverbrauch die Differenz zwischen den festgelegten 40 Cent pro Kilowattstunde Strom beziehungsweise 12 Cent beim Gas und dem von den Versorgern verlangten Arbeitspreis.
Das verleitet das ein oder andere schwarze Schaf unter den Energieanbietern zu unangemessenen Preiserhöhungen. Thomas Engelke, Leiter des Energieteams des VZBV, monierte gegenüber der Zeitung: "Die Preise an den Gas- und Strombörsen sind seit September 2022 deutlich gefallen. Das heißt aber nicht, dass alle Verbraucher aufatmen können. Während die Preissenkungen für Verbraucher, die Neuverträge abschließen, durchaus ankommen, steigen die Preise für Bestandskunden leider weiter."
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