Eine Frage des Respekts
Die Welt
Der Fifa-Chef und der Emir von Katar stehlen Lionel Messi und seinem argentinischen Team im Moment des großen WM-Glücks die Show. Die Geste des Gastgebers in allen Ehren, aber die Bühne gehört dem Geehrten, nicht dem Ehrenden.
Der letzte Eindruck ist immer auch ein bleibender. Was also bleibt nach dieser WM in Katar, nach diesem grandiosen Finale, das Argentinien nach 120 mitreißenden Minuten im Elfmeterschießen gegen Frankreich für sich entschieden hat? Leider auch eine Siegerehrung, die so epochal wie das Endspiel zuvor hätte werden können, wenn nicht zwei Herren die Zeremonie für ihre Zwecke genutzt hätten.
Da schafft es Argentinien nach 36 Jahren erstmals wieder den WM-Pokal zu gewinnen – und da schafft es Lionel Messi, einer der besten Fußballer, die es je gab, bei seiner fünften WM-Teilnahme seine beeindruckende Karriere mit dem so langersehnten WM-Sieg zu krönen. Was aber machen Gianni Infantino, der umstrittene Chef des Weltverbandes Fifa, und Tamim bin Hamad al-Thani, der Emir von Katar? Sie vereinnahmen den erhabenen, den schönen Moment der Pokalübergabe für sich und stehlen dem argentinischen Team und ihrem Kapitän die Show.