Ein Trottel namens Dunn
Süddeutsche Zeitung
Die Perspektive ist ganz die der ehemaligen US-Außenministerin. Und deren Einschätzungen sind treffend. Als Thriller überzeugt das Buch von Hillary Clinton dagegen nicht. Auch wenn es eine wichtige Schlüsselfigur aus Deutschland gibt.
Man kann im Leben viele Dinge erzwingen, aber nicht, dass einem etwas einfällt. So gesehen erzählt jede Fiktion auch etwas über die Menschen, die sie sich ausgedacht haben. Genau deswegen liest man ja einen Kriminalroman, den eine ehemalige amerikanische Außenministerin geschrieben hat - um die Geschichte abzugleichen mit der Wirklichkeit. Dafür ist "State of Terror" von Hillary Clinton mit Hilfe der Schriftstellerin Louise Penny überhaupt geschrieben worden. Einmal muss die Heldin, die frischgebackene amerikanische Außenministerin Ellen Adams, beispielsweise fix nach Frankfurt fliegen, wo es ein Attentat gegeben hat und ihr Sohn verletzt wurde, und will die nicht näher benannte deutsche Kanzlerin um Schützenhilfe bitten. Ihr Chef, der Präsident Doug Williams, hat Zweifel, und darauf schleudert ihm Ellen Adams entgegen: "Sie ist ein Mensch, sollten Sie auch mal versuchen." Da darf sich die bislang einzige real existierende deutsche Kanzlerin schon ein bisschen geschmeichelt fühlen.