Ein Stoff, der Leben rettet
Süddeutsche Zeitung
Bei einem Projekt wurden Drogenkonsumenten geschult, wie sie im Notfall das Opioid-Gegenmittel Naloxon einsetzen. Laut der Bundesdrogenbeauftragten soll daraus nun ein "bundesweites Erfolgsmodell" werden.
Wer dachte, Heroin sei aus der Drogenszene verschwunden, irrt sich. Das Opioid war im vergangenen Jahr die mit Abstand häufigste Ursache von Drogentoten in Bayern: Das Landeskriminalamt (LKA) hält 109 solcher Fälle fest. Die Dunkelziffer ist wohl um einiges höher. Auch andere Opioide wie Fentanyl oder Methadon sind nach wie vor verbreitet. Die Sterblichkeit von Opioidabhängigen liegt um ein Zehnfaches höher als bei Nichtabhängigen. Etwa ein Drittel stirbt an einer Überdosierung. Oftmals können Abhängige nicht mehr gerettet werden, selbst wenn jemand versucht, Hilfe zu leisten. Aus diesem Grund fördert das bayerische Gesundheitsministerium das Modellprojekt "Take-Home-Naloxon" (THN), das in Bayern seit 2018 am Laufen ist. Federführend ist die Universität Regensburg, die mit verschiedenen Einrichtungen der bayerischen Suchthilfe kooperiert.More Related News