
Ein interaktives Zuhause für die Strauss-Familie
n-tv
Beim Silvesterkonzert der Wiener Philharmoniker gehören Stücke von Johann Vater und Sohn, Josef und Eduard Strauss zum Pflichtrepertoire. Ein Wiener Immobilienmakler hat für die insgesamt vier Strauss' das Casino, in dem sie einst auftraten, renoviert und saniert. Das Ergebnis ist berauschend wie ein Strauss-Walzer.
Um wirklich in den Genuss des erst vor ein paar Wochen eröffneten House of Strauss zu kommen, sollte man sich diesem spazierend nähern, zumindest einen Teil der Döblinger Hauptstraße im 19. Wiener Bezirk zu Fuß gehen. Die Straße hat noch etwas von dem damaligen Flair, von der Zeit, als Vater Strauss und später seine Söhne zuerst die Vorstadt-Wiener und dann die Noblen, darunter auch die Teilnehmer am Wiener Kongress, mit dem Dreivierteltakt berauschten.
Einige Gebäude aus der Biedermeier- und Jugendstilepoche machen nicht nur wegen der Fassaden auf sich aufmerksam, sondern auch wegen der Schriften. Da ist der Karakotsch-Hof aus dem Jahr 1905. Über einem der Tore liest man "Eingang zu den Bädern". Hier befand sich seit 1814 eine Badehütte, die 1821 zu einem öffentlichen Heilbad erweitert wurde, das auch von Beethoven besucht wurde.
Außerdem hat die Straße einen literarischen Stellenwert. In dieser spielen sich unter anderem Szenen aus Thomas Bernhards Erzählung "Die Billigesser" ab. Und zwar nicht weit von der Döblinger Hauptstraße 76.
