
Ein harmloses Geräusch kann sofort das Grauen ins Leben zurückholen
Die Welt
In München erforschen und behandeln Wissenschaftler erstmals systematisch Traumata, die Krieg und Verlust Kleinkindern zufügen. Wie können sehr junge Menschen ihre fürchterlichen Erlebnisse überwinden und ein normales Leben führen? WELT AM SONNTAG hat Familien und Forscher drei Jahre begleitet.
Man kennt den Begriff posttraumatische Belastungsstörungen oder das Kürzel PTBS von Soldaten. Man kennt ihn vielleicht noch von Schulkindern und Jugendlichen, die einen schweren Unfall oder eine Vergewaltigung erlebt haben. Was es dagegen bisher kaum gibt, sind Wissen und Hilfe für jüngere Kinder, die noch keine Worte für das Grauen haben, das sie erlebt und gesehen haben. Die Zahlen verdeutlichen, wie groß der Bedarf ist. Etwa 100 Millionen Menschen sind Schätzungen zufolge derzeit weltweit auf der Flucht, mehr als 42 Prozent sind jünger als 18 Jahre. Im Jahr 2022 wurden in Deutschland 20,4 Prozent aller Asylanträge für ein Kind gestellt, das noch keine sechs Jahre alt war.
WELT AM SONNTAG hat einige Kinder und ihre Eltern, die vor drei Jahren gerade in Deutschland angekommen sind, sowie die Münchner Forscher bis heute begleitet.









