Ehrenoscar für Michael J. Fox
DW
Die Oscar-Akademie würdigte den Schauspieler für seine humanitären Verdienste. Auch Regisseurin Euzhan Palcy, Songwriterin Diane Warren und Filmemacher Peter Weir konnten sich über eine Trophäe freuen.
Michael J. Fox sprach von einer "völlig unerwartete Ehre". Als 29-Jähriger erkrankte der Schauspieler 1991 an Parkinson - einer degenerativen Nervenerkrankung, die bei den Betroffenen unkontrollierbares Zittern und kognitive Probleme verursacht. Sieben Jahre später machte Fox seine Erkrankung öffentlich und gründete eine Parkinson-Stiftung. Rund eine Milliarde Euro gingen dort bisher ein.
"J. Fox' unermüdlicher Einsatz für die Erforschung der Parkinson-Krankheit und sein grenzenloser Optimismus sind ein Beispiel dafür, wie ein einzelner Mensch die Zukunft von Millionen Menschen verändern kann", begründete Academy-Präsident David Rubin den Ehrenoscar für den mittlerweile 61-Jährigen Fox, der sich nach mehreren Stürzen vor zwei Jahren endgültig aus der Schauspielerei zurückzog. International berühmt hatte ihn seine Rolle als zeitreisender Schüler Marty McFly in den "Zurück in die Zukunft"-Filmen gemacht. Fox begründete sein Engagement in der Parkinson-Stiftung mit den Worten: "Es ist mir bewusst geworden, dass alles, was mir gegeben wurde - Erfolg, mein Leben mit Tracy, meine Familie - mich auf diese tiefgreifende Chance und Verantwortung vorbereitet hat. Es war ein Geschenk." Fox und seine Frau Tracy sind seit 1988 verheiratet und haben vier Kinder. Die Familie war bei der Preisverleihung anwesend.
Neben Fox wurden noch drei weitere Persönlichkeiten geehrt, "die einen unauslöschlichen Beitrag zum Film und zur Welt im Allgemeinen geleistet haben", hieß es. Die Arbeit der französischen Filmregisseurin und Drehbuchautorin Euzhan Palcy habe eine bahnbrechende Bedeutung für die internationale Kinogeschichte, so Rubin. Palcy hatte 1983 mit Hilfe des Kultregisseurs François Truffaut ihr Historiendrama "Die Straße der Negerhütten" gedreht und dafür den Filmpreis César für das beste Erstlingswerk bekommen.
Palcy war auch die erste schwarze Frau, unter deren Regie in Hollywood ein Film entstand: "Weiße Zeit der Dürre" aus dem Jahr 1989, u.a. mit Susan Sarandon Donald Sutherland und Marlon Brando, handelt vom blutig niedergeschlagen Schüleraufstand in Soweto 1976 während der Apartheid in Südafrika. Die heute 64-jährige Palcy hat sich in ihren Filme immer wieder mit dem Thema Rassismus auseinandergesetzt und die anhaltenden Auswirkungen des Kolonialismus beleuchtet.
Auch die US-amerikanische Komponistin Diane Warren erhielt einen Ehrenoscar. Ihre Musik und ihre Texte hätten die "emotionale Wirkung unzähliger Filme verstärkt und Generationen von Musikern inspiriert", urteilte die Jury. Weltberühmt aus ihrer Feder sind Songs wie "Because You Loved Me", gesungen von Celine Dion im Film "Aus nächster Nähe" sowie "I Don't Want to Miss a Thing von Aerosmith" aus "Armageddon". Warren gewann schon einen Grammy und den Golden Globe, aber der Oscar fehlte ihr noch. Insgesamt 13 Mal war sie bereits nominiert, hatte bislang aber noch nie einen gewonnen. "Ich habe 34 Jahre darauf gewartet, das zu sagen: Ich möchte der Akademie danken", sagte Warren bei der Preisverleihung.