
Dudenhöffer: "Das dürfte das Ende des Wasserstoffautos sein"
n-tv
Die Wasserstoff-Brennstoffzelle für Fahrzeuge hat sich am Massenmarkt bisher nicht durchsetzen können - obwohl immer wieder neue Modelle und Technologien angekündigt werden. Sie wird deshalb auch als ewige Untote unter den Antriebstechnologien bezeichnet. Stellantis und Daimler Truck haben sich von der Technologie verabschiedet beziehungsweise das Projekt auf die lange Bank geschoben. BMW hält daran fest. Können die Münchener die Wasserstofftechnologie im Alleingang zum Leben erwecken? ntv.de fragt Ferdinand Dudenhöffer. Der Autoexperte sieht in dem Rückzug von Stellantis und Daimler Truck das Ende des Wasserstoffautos in Europa. "Vermutlich wird man auch bei BMW diskutieren, ob sich das Hobby noch lohnt." Ohne China und die USA gehe "die Brennstoffzelle im Pkw ein wie eine Primel", so der Leiter des CAR-Institutes.
ntv.de: Stellantis hat sich von der Brennstoffzelle verabschiedet. Daimler Truck legt Wasserstoff vorerst auf Eis. Nur BMW hält daran fest. Wie angezählt ist die Technologie?
Ferdinand Dudenhöffer: Dass Daimler Truck, der weltgrößte Lkw-Bauer, bei der Wasserstoffmobilität auf die Bremse tritt, ist ein schwerer Schlag. Ab 2027 wollten sie wasserstoffbetriebene Lkws in Serie fertigen. Damit wäre der dringend notwendige Ausbau von Wasserstoff-Tankstellen in Gang gekommen. Jetzt wurde der Start auf die frühen 2030er Jahre verschoben. Dass man ausgerechnet von Wasserstoff-Lkws, gewissermaßen dem Rettungsanker der Technologie, Abstand nimmt, ist, als würde man das Projekt ad acta legen. Daimler Truck wäre sehr wichtig als Impuls für den Aufbau einer Tankinfrastruktur für Wasserstoff. Dahinter kann man jetzt einen Haken machen. Zusammen mit dem Aus für Wasserstoffantriebe bei Stellantis am Opel-Standort in Rüsselsheim dürfte es das Ende der Brennstoffzelle im Pkw in Europa einläuten.
BMW will trotzdem noch ab 2028 mit Wasserstoffautos in Serienproduktion gehen. Was treibt BMW, mit der Brennstoffzelle ins Risiko zu gehen?
