Druck für frühere Corona-Auffrischimpfung
ProSieben
Das Infektionsschutzgesetz ist gerade nachgebessert worden. Doch das Coronavirus wandelt sich und wird womöglich noch ansteckender. Experten drängen nun auf Nachsteuern bei den Impfungen.
Die lange stockende Corona-Impfkampagne nimmt allmählich Tempo auf, doch es zeichnet sich bereits ab, dass auch die derzeitigen Auffrischungsimpfungen nicht die letzten sein werden. "Wir rechnen damit, dass im Sommer, spätestens im Herbst eine vierte Impfung nötig sein wird", sagte Hausärzteverband-Chefs Ulrich Weigeldt der "Bild"-Zeitung (Samstag). Er hoffe darauf, dass die vierte Corona-Impfung dann "schon in Verbindung mit der Grippe-Impfung" verabreicht werden könne, "um den Schutz vor Corona in eine Routine zu überführen".
Nötig werden könnte das auch wegen der neuen Virusvariante Omikron, die womöglich noch ansteckender ist als die derzeit dominierende hochinfektiöse Delta-Variante. Die Hersteller Biontech/Pfizer wollen bis März - unter Vorbehalt der behördlichen Genehmigung - einen an Omikron angepassten Impfstoff bereitstellen. Sie gehen aber davon aus, dass auch ihr derzeitig verwendeter Impfstoff weiterhin vor einer schweren Erkrankung schützt - allerdings auch davon, dass angesichts von Omikron zwei Dosen keine vollständige Impfung mehr sind.
Experten erwarten eine sehr schnelle Ausbreitung der Omikron-Variante. "Wir rechnen damit, dass diese Mutation Anfang nächsten Jahres langsam die dominante Variante wird", sagte der Präsident der Intensivmediziner-Vereinigung Divi, Gernot Marx, der "Passauer Neuen Presse" (Samstag). Sein Kollege Christian Karagiannidis hatte bereits von Ende Januar gesprochen.