
Dringender Hilferuf von Journalisten aus Afghanistan
DW
Mehr als 100 afghanische Journalisten haben an die internationale Gemeinschaft appelliert, Maßnahmen zum Schutz der Pressefreiheit in ihrem Land zu ergreifen. Am dringendsten seien Schutzgarantien für Journalistinnen.
"Der Journalismus in Afghanistan ist vom Aussterben bedroht", lautet die Überschrift des Appells, den gut 100 Journalistinnen und Journalisten anonym über "Reporter ohne Grenzen" (RSF) an die internationale Gemeinschaft richteten. Journalismus und Medienpluralismus drohten vollständig aus dem Land am Hindukusch zu verschwinden. Die vielen Übergriffe gegen Fotografen, Kameraleute und Reporterinnen der vergangenen Tage, die "immer eklatantere Einmischung der Taliban in die Medienarbeit" und die Tatsache, dass eine immens hohe Zahl von Journalistinnen nicht mehr weiterarbeiten könne, ließen das Schlimmste befürchten. Unterzeichnet haben den Appell insgesamt 103 Medienschaffende, darunter 20 Frauen, mit verschiedenen politischen und ethnischen Hintergründen.
Die meisten von ihnen arbeiteten derzeit noch in der Hauptstadt Kabul oder in den afghanischen Provinzen, teilte RSF mit. Einige seien aus Angst um ihre Sicherheit in den Untergrund gegangen, zehn der 103 Unterzeichnenden hätten es geschafft, aus dem Land zu fliehen. Alle hätten sich entschieden, anonym zu bleiben, weil sie Repressalien gegen sich selbst oder gegen Familienmitglieder befürchteten, die noch in Afghanistan leben.
