
Dresdner Allerlei
n-tv
Schnabel, ein Heimkind, der vermeintliche Mord, ein unglücklicher Stolperer, dazu ein Medikamenten-Skandal aus grauer Vorzeit - der "Tatort" mit dem Titel "Siebenschläfer" wollte viel, erreichte aber nicht alles. In Dresden ist noch Luft nach oben.
Es bleibt dabei: Wann immer der persönliche Background jedweder "Tatort"-Kommissare mit allzu grobem Faden in den Fall eingewoben wird, besteht die Gefahr, dass es, wenn schon nicht unglaubwürdig, dann doch zumindest konstruiert wirkt. Da muss das Dresdner Duo, Schnabel (Martin Brambach) und Winkler (Cornelia Gröschel), erstmals gemeinsam unterwegs, den Tod einer jungen Heimbewohnerin aufklären und, zack, wie Kai aus der Kiste kommt es ans Licht: Der Kollege Schnabel war selbst mal ein Heimkind, einige Jahre hat der gute Mann als Steppke eingesessen.
Eine etwas tragische Volte, dass ihm dieses "Coming out" nichts nützt. Natürlich hat der Kommissariatsleiter bei diesem überraschenden Geständnis einen Hintergedanken. Im Laufe der Vernehmung von Heimkind Pascal (Florian Geißelmann) will er ihm vor allem eins vermitteln: Ich weiß, wie schwer du es hast. Ich habe es selbst erlebt. Quid pro quo, ist die Devise. Schulterschluss als Teambuilding-Maßnahme, vielleicht gibt es am Ende ja ein Geständnis, man ist doch unter sich. Aber Pustekuchen: Während Schnabel in der Revierküche ein paar pappige Burger in die Mikrowelle schiebt - noch so ein mäßig einfallsreicher Annäherungsversuch - macht sich Pascal vom Acker.
