
Dopingfall Walejewa bestätigt - folgt eine Sperre?
DW
Nach einem positiven Dopingtest lässt das Internationale Olympische Komitee (IOC) eine Sperre der russischen Eiskunstläuferin Kamila Walijewa prüfen. Jetzt sollen die Sportrichter im Eilverfahren entscheiden.
Nach Angaben der Internationalen Testing-Agentur (Ita) war Kamila Walijewa am 25. Dezember 2021 bei den russischen Eiskunstlauf-Meisterschaften positiv auf das Herzmittel Trimetazidin getestet und von der Rusada zunächst vorläufig suspendiert worden. Der Disziplinarausschuss der Rusada hob am 9. Februar nach Einspruch von Walijewa die Suspendierung wieder auf und machte damit den Weg für einen Olympia-Start frei. Das IOC will nun vor dem Kurzprogramm im Damen-Einzel in Peking am 15. Februar eine Klärung vor dem Cas herbeiführen. "Wir wollen das so sehr beschleunigen wie möglich", sagte IOC-Sprecher Mark Adams.
Begonnen hatte der Wirbel, als die Olympia-Macher die eigentlich für Dienstag geplante Medaillen-Zeremonie für den Team-Wettbewerb ohne Angabe weiterer Gründe absagten.
Das erst 15 Jahre alte Supertalent Walijewa ist eines der prominentesten Gesichter unter den russischen Athleten bei den Winterspielen. Erst in dieser Saison gab sie ihr Debüt bei den Erwachsenen, im Januar holte sie den EM-Titel. Im olympischen Teamwettbewerb hatte sie die Damen-Kür mit klarem Vorsprung gewonnen. Am Freitag trainierte sie erneut auf der Eisfläche des Capital Indoor Stadiums in Peking, um sich auf das olympische Damen-Einzel vorzubereiten.
Durch die Medienberichte über den Fall sah sich die Ita zu einer detaillierten Mitteilung gezwungen, obwohl Walijewa als Minderjährige unter dem Welt-Anti-Doping-Code als "geschützte Person" zu gelten habe. Da sie ihre positive Dopingprobe vor den Winterspielen abgegeben hatte, sei die Angelegenheit zunächst nicht in die Zuständigkeit der Ita und des IOC gefallen, hieß es.
Weiter offen ist, ob die Medaillenvergabe für den Team-Wettbewerb noch vor Ende dieser Winterspiele am 20. Februar geklärt werden kann. Hinter Russland hatte die USA Silber gewonnen, Bronze ging an Japan. Die für Dienstag angesetzte Medaillen-Zeremonie war wegen des Falls Walijewa kurzfristig verschoben worden.
