
Dobringt macht Selen vom Vize zum Chef beim Verfassungsschutz
n-tv
Erstmals steht absehbar ein Beamter mit Migrationsgeschichte an der Spitze des Inlandsgeheimdienstes. Nach beinahe einem Jahr Vakanz übernimmt Selen die Führung des Verfassungsschutzes. Zuletzt leitete der 54-Jährige die Behörde stellvertretend.
Nach rund zehn Monaten ohne Chef soll das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) einen neuen Präsidenten bekommen. Die Wahl von Bundesinnenminister Alexander Dobrindt fiel nach Angaben aus Koalitions- und Sicherheitskreisen auf Sinan Selen, den langjährigen Vizepräsidenten der Sicherheitsbehörde mit Hauptsitz in Köln. Die Personalie soll voraussichtlich in der nächsten Kabinettssitzung beschlossen werden.
Damit steht an der Spitze des mit der Bekämpfung von Spionage, Extremismus und Terrorismus betrauten Amts erstmals ein Beamter mit Migrationsgeschichte. Allerdings ist seine Herkunft - Selen wurde in der Türkei geboren und kam als Vierjähriger nach Köln - nichts, worüber der künftige Behördenchef viel spricht. Innenpolitiker unterschiedlicher Parteien schätzen ihn wegen seiner unaufgeregten, sachlichen Art.
