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Diese Mängelliste führte zum WM-Debakel

Diese Mängelliste führte zum WM-Debakel

n-tv
Friday, December 02, 2022 09:01:37 AM UTC

Aus. Vorbei. Heimflug. Die deutsche Nationalelf scheidet in Katar verdient aus, weil Anspruch und Wirklichkeit nicht zusammenpassen. Eine lange Mängelliste reicht von Arroganz über fehlende Klasse bis hin zu Hansi Flicks fehlendem Feuer. Und "Radio Müller" wird viel zu spät ausgeknipst.

Weltspitze Ade. Auch wenn die deutsche Nationalmannschaft im letzten WM-Gruppenspiel in einer wilden zweiten Halbzeit noch gegen Costa Rica 4:2 (1:0) gewann, ist die Mängelliste lang. Und das Ausscheiden aus dem Turnier durch Japans Sieg gegen Spanien so verdient wie blamabel. Ein mysteriöser Abend im Al-Bayt-Stadion in Al-Khor zeigte, was im DFB-Team schiefläuft: eine Menge. Darüber täuscht der Pflichtsieg über den Gegner aus Mittelamerika nicht hinweg. Ein kruder Mix aus Selbstüberhöhungen, Fehleinschätzungen und Versäumnissen führt letztendlich bei der zweiten WM in Folge zu einer verfrühten Rückkehr nach Deutschland.

Vor dem Spiel zog Hansi Flick seinen dritten Rechtsverteidiger im dritten Spiel aus dem Ärmel. Nach den Patzern von Niklas Süle und Thilo Kehrer in den Spielen gegen Japan und Spanien soll es diesmal Joshua Kimmich richten. Der vor langen Jahren zum Philipp-Lahm-Nachfolger ausgerufene Bayern-Star hatte zwar 2020 auf dieser Position mit dem FC Bayern die Champions League gewonnen, seither aber wenig Interesse an einer Rückkehr gezeigt. In den letzten Wochen jedoch war er immer wieder in die Verteidigung geschrieben worden und gegen Costa Rica stand er dann dort. Wie einst Philipp Lahm, der 2014 aus dem defensiven Mittelfeld auf die Außenverteidigerposition wanderte. Er nahm es an. Deutschland wurde Weltmeister.

Kimmich nahm es nicht an. Er konnte schon vor dem Ausscheiden seine Zeit als Rechtsverteidiger auf ein Minimum reduzieren. Nach 45 Minuten beendete Flick das Experiment mit dem gebürtigen Rottweiler und beorderte ihn dahin zurück, wo er nach eigener Denke hingehört. Weil Kimmich sich nicht als Rechtsverteidiger sieht, spielte er gegen Costa Rica auch nicht wie ein Rechtsverteidiger. Immer wieder zieht es ihn in die Mitte. Teilweise steht er links vom rechten Innenverteidiger Niklas Süle. Für die großen Räume auf dem Flügel interessiert er sich selten. Im Mittelfeld spielt er in der zweiten Halbzeit dummerweise nicht wie ein Mittelfeldspieler.

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