
"Die Windkraft hat ostfriesische Gemeinden reich gemacht"
n-tv
Auf dem Land regiert die Natur. Von gutem Wetter hängt die Ernte ab, die Gesundheit, manchmal auch das Überleben. Trotzdem möchte gerade die Landbevölkerung den Klimawandel am liebsten ignorieren und die Uhr zurückdrehen. "Ob Ostdeutschland, Schwäbische Alb oder Ostfriesland: Als Soziologin begegnet mir überall eine große Abwehr von Klimaschutzmaßnahmen", sagt Claudia Neu im "Klima-Labor" von ntv. Die Ursachen sind der Expertin für den ländlichen Raum zufolge vielfältig: Die Politik hat die Bedürfnisse der Landbevölkerung oftmals nicht auf dem Schirm, bei vielen Plänen verstößt sie gegen ein Grundprinzip der Ökonomie. "Menschen reagieren auf Anreize", sagt Neu. Reicht das, um Verlustnarrative und das Gefühl des "Abgehängtseins" zu stoppen?
ntv.de: Was ist eigentlich der ländliche Raum?
Claudia Neu: Bereits in der Antike existieren zwei antagonistische Bilder: einerseits der "locus amoenus". Das ist der liebliche Ort, an dem sich Liebende tummeln und Bächlein plätschern - also der ländliche Raum als Ort der Ruhe, Idylle und Gemeinschaft. Andere sehen Rückständigkeit, Öde und Leere - also den "locus terribilis", den schrecklichen Ort.
Der ländliche Raum wurde schon vor Hunderten Jahren von Teilen der Menschen verpönt?
