Die Welt hinter der Wahlurne
Süddeutsche Zeitung
In Deutschland wird gewahlkämpft, als gäbe es kein Europa. Dabei sind die großen Probleme des Landes vor allem auch Probleme des Kontinents.
Während Ursula von der Leyen ihre Rede zur Lage Europas hält, scheint im deutschen Wahlkampf eine späte Erkenntnis zu reifen: Es gibt eine Welt außerhalb der eigenen Landesgrenze. Besser spät als nie, könnte man also dankbar sagen, wenn es nicht so frustrierend wäre. Europa schaut seit Monaten gebannt auf Deutschland, aber Deutschland schaut nicht auf Europa. Wenn überhaupt die viel zitierte Schicksalsgemeinschaft ihren Auftritt hat, dann eingebettet in Satzphrasen wie "mehr Europa" oder "mehr Eigenständigkeit wagen".
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