
Die US-Notenbank ist im Blindflug
n-tv
Die Inflation ist viel zu hoch, während regionale Banken mit erheblichen Schwierigkeiten kämpfen. US-Notenbankchef Jerome Powell steht vor einer schwierigen und riskanten Zins-Entscheidung.
Die US-Notenbank Fed muss zwei Probleme gleichzeitig bekämpfen: hohe Inflation und Instabilität im Bankensektor. Besonders verzwickt ist die Lage, weil das klassische Mittel gegen Inflation - also Zinserhöhungen - komplizierterweise regionalen US-Geldhäusern große Probleme bereitet.
Heute Abend deutscher Zeit wird die von Jerome Powell geführte Notenbank entscheiden, ob und in welcher Höhe die Zinsen weiter erhöht werden. Das bisherige Tempo war sportlich. Die Fed hat weniger als zwölf Monate gebraucht, um die Leitzinsspanne von nahe null bis auf das aktuelle Niveau von 4,5 bis 4,75 Prozent nach oben zu schrauben. Damit will sie die hohe Inflation in den Griff bekommen. Das gelingt ihr aber nur langsam. Auch wenn die Teuerungsrate zuletzt auf 6 Prozent gefallen ist, liegt sie noch immer weit über dem Ziel der Fed von 2 Prozent.
Die Logik hinter Zinserhöhungen: Sie machen Kredite teurer und bremsen damit sowohl Konsum als auch Investitionen. Das dämpft tendenziell die Preise.
