
Die Unversöhnlichkeit nimmt zu - zum Schaden aller
n-tv
Die Diskussion über den Krieg in der Ukraine ist naturgemäß emotional aufgeladen. Allerdings tun sich beide Seiten, Befürworter und Skeptiker von Waffenlieferungen, keinen Gefallen damit, wenn sie über berechtigte Nachfragen vorschnell urteilen.
Deutschland wird bald Kampfpanzer an die Ukraine liefern. Das ist eine konsequente und auch richtige Entscheidung. Die Ukraine verteidigt nicht nur ihre eigene Freiheit, sondern eben auch unsere. So eindeutig ist aber das Meinungsbild in der Bevölkerung nicht. Viele Menschen machen sich Sorgen darüber, welche Folgen die Lieferung von Kampfpanzern haben könnte. Sich Sorgen zu machen, das ist menschlich und angesichts des Gefahrenpotenzials mehr als berechtigt.
Leider haben sich in der deutschen Debatte über den Krieg in der Ukraine zwei Pole gebildet, die immer unversöhnlicher scheinen. Da gibt es zum einen die Seite, die weitere schwere Waffen in die Ukraine schicken will und dies mit einer Vehemenz fordert, dass so viel Selbstgewissheit staunen lässt. Und dann gibt es die Seite, die solche Forderungen als Kriegstreiberei und Ausdruck persönlichen Geltungsbedürfnisses abtut.
Stellvertretend für diese Pole innerhalb der Ampelkoalition stehen die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann von der FDP und der Waffenlieferungen skeptisch betrachtende SPD-Abgeordnete Ralf Stegner. Dieser unterstellte am Dienstag bei ntv den Leopard-Befürwortern, am Ende womöglich auch deutsche Soldaten in die Ukraine schicken zu wollen.
