Die schwimmende Zeitbombe im Roten Meer
n-tv
Seit sechs Jahren rostet ein Öltanker im Roten Meer vor der Küste des Jemen vor sich hin. Bricht er auseinander, droht eine ökologische und humanitäre Katastrophe. Die Vereinten Nationen wollen das Öl so schnell wie möglich abpumpen, doch das verhindern Rebellen. Am Ende entscheidet das Geld.
Schon seit 1988 darf die "Safer" nicht mehr über die Weltmeere schippern. Aus Sicherheitsgründen. Seitdem liegt der rot-graue Tanker reglos etwa sieben Kilometer vor der jemenitischen Küste. Er wird als schwimmender Ölspeicher genutzt, um das schwarze Gold von dort aus zu exportieren. Über eine Pipeline ist das Schiff mit einem Ölfeld in der Nähe verbunden.
Für Umweltschützer war das schon immer ein Problem, aber früher wurde die "Safer" immerhin regelmäßig gewartet. Bis vor sechs Jahren die Huthi-Rebellen das Schiff kaperten. "Seitdem ist praktisch nichts mehr passiert. Das Schiff liegt vor der Küste und rostet vor sich hin. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis etwas Schlimmes passiert", sorgt sich Christian Bussau, Experte für Öl bei Greenpeace, im ntv-Podcast "Wieder was gelernt". Was genau, sei schwer vorherzusagen. "Denn die Huthi-Rebellen erlauben UN-Inspektoren leider nicht, auf das Schiff zu gehen. Es gibt aber wohl mittlerweile schon Lecks. Wasser ist in den Maschinenraum des Schiffes eingedrungen, das Feuerlöschsystem ist wohl defekt und die Pumpen kaputt."