Die schmutzigste Idee, die Infantino je hatte
n-tv
Drei Kontinente, sechs Länder - mit der WM 2030 dringt der Fußball-Weltverband FIFA in völlig neue Dimensionen vor. Dass der Weltverband damit eigene Leitideen verrät, scheint Boss Infantino völlig egal. Wieder einmal. Das offenbart auch der Blick auf 2034.
Gianni Infantino hat wieder zugeschlagen. Er schickt die Fußball-WM auf Reisen, 2030 wird sie in sechs Ländern und auf drei Kontinenten ausgetragen. Ja, das klingt wuchtiger als es ist. Die Hauptgastgeber Spanien, Portugal und Marokko liegen näher beieinander als die Ausrichter bei der Pandemie-EM 2021, die über den gesamten Kontinent verstreut waren. Und vermutlich wird der allmächtige FIFA-Boss auch viel Applaus dafür erhalten, dass Südamerika in sieben Jahren Spiele austragen darf, als romantische Hommage an die erste WM vor dann 100 Jahren. Doch Infantino wäre nicht Infantino, wenn er sich mit seinen Plänen für die Inszenierung des Fußballs nicht über alles hinwegsetzen würde, was die Welt gerade mit großen Sorgen beschäftigt.
Eine Hürde muss allerdings noch genommen werden: Die Auswahl des Councils muss im kommenden Jahr vom FIFA-Kongress abgenickt werden. Eigentlich hätte dann erst über die Gastgeberschaft beraten werden sollen. Aber sicher ist sicher. Infantino kennt keine Kompromisse.
Willkommen in der absurden Welt der FIFA! Aber was heißt schon Welt? Sepp Blatter, der reichlich seltsame Vorgänger von Infantino, hatte einst gemutmaßt, dass das schöne Spiel eines Tages seinen Heimat-Planeten verlassen könnte: "Dann werden wir nicht nur eine Weltmeisterschaft haben, sondern auch interplanetare Wettbewerbe. Warum nicht?" Ja, warum eigentlich nicht? Für den Planeten wäre das eine gute Nachricht. Erstmal aber will sich der Boss den weltlichen Problemen annehmen. "In einer geteilten Welt vereinen sich FIFA und Fußball", sagt Infantino. Das 100-jährige Jubiläum der WM solle auf die angemessenste Weise gefeiert werden. "Das erste dieser drei Spiele wird natürlich im Stadion ausgetragen, wo alles begann, im mythischen Estádio Centenário von Montevideo", sagte Infantino. Die eigenen Werte? EGAL!
Jan Reichert vom Zweitligisten 1. FC Nürnberg stößt nach dem EM-Aus für Alexander Nübel als vierter Torhüter zur deutschen Fußball-Nationalmannschaft. Der 22-Jährige, der dieses Jahr vor allem in der Regionalliga zum Einsatz kam und nur ein Zweitligaspiel für die Franken bestritt, ist "völlig perplex".