
Die schlimmsten Gewaltorte für Frauen verbirgt das Stadtbild
n-tv
Beabsichtigt oder nicht, die von Bundeskanzler Merz losgetretene Stadtbild-Debatte verschafft einem zu wenig beachteten Thema die nötige Aufmerksamkeit: die Sicherheit von Frauen. Ein Besuch in einem Frauenhaus zeigt, wie schlecht es darum bestellt ist.
Von außen ein Haus wie jedes andere in Berlin. Innen: der einzige Ort, der den dort lebenden Frauen Sicherheit bietet. Sicherheit, dass der Mann, vor dessen Gewalt sie geflohen sind, sie dort nicht finden kann. Die Geheimhaltung der Adresse des Frauenhauses, das RTL/ntv gemeinsam mit Bundesjustizministerin Stefanie Hubig vor wenigen Wochen besuchen durfte, ist das wichtigste Gut, das die Frauen dort haben.
Acht solcher Frauenhäuser gibt es in Berlin, ein neuntes wird gerade gebaut. Trotzdem reicht es nicht: 500 Plätze fehlen allein in der Hauptstadt. Nach Schätzungen des Europarats fehlen landesweit 14.000 Plätze. Das kann fürchterliche Konsequenzen haben: Jede Frau, die keinen Schutz vor ihrem gewalttätigen (Ex-)Partner findet, könnte als Femizid in die Statistik eingehen. Fast jeden zweiten Tag tötet ein Mann seine (Ex-)Partnerin. 270.000 Fälle von häuslicher Gewalt wurden im vergangenen Jahr gemeldet. Jedes Jahr werden es mehr.
