Die Notenbanken spielen Verlust-Versteck – und der Steuerzahler trägt die Kosten
Die Welt
Die aktuelle Bankenkrise unterscheidet sich grundsätzlich von jener von 2008. Zwar erleiden diesmal auch die privaten Institute Verluste, viel größer sind sie jedoch für die Notenbanken. EZB und Co. verschleiern sie allerdings geschickt.
War die große Finanzkrise von 2007/08 im Kern eine Solvenzkrise, die durch den Ausfall minderwertiger amerikanischer Hypothekenanleihen aufgrund höherer Zinsen ausgelöst wurde, so ist die Bankenkrise von 2023 bisher im Wesentlichen eine Liquiditätskrise. Banken wurden gezwungen, längerfristige, hochwertige Anlagen zu vorübergehend niedrigeren Marktpreisen zu verkaufen, um kurzfristige Verbindlichkeiten zu erfüllen, die zum Beispiel durch den Abzug von Sichteinlagen aufgrund höherer Zinsen entstehen.
Aber es gibt noch einen weiteren Unterschied: Waren 2007/08 private Banken die größten Verlierer, sind es heute die Zentralbanken. Diese können die Verluste zwar verstecken und über die Zeit verteilen, aber am Ende wird wieder der Steuerzahler zur Kasse gebeten.