Die neureichen Elstern aus Newcastle
n-tv
Nach Paris St. Germain und Manchester City gehört nun auch Newcastle United einem reichen Golfstaat mit problematischer Menschenrechtslage. Die Fans bejubeln den Verkauf des Fußballklubs. Bei der Aussicht auf Triumphe und spektakuläre Transfers schwinden moralische Bedenken.
Wenn über die reichsten Vereine im Weltfußball gesprochen wird, dann muss neben Paris St. Germain und Manchester City ab sofort auch Newcastle United genannt werden. Die Premier League hat den Verkauf des Klubs an ein Konsortium genehmigt, hinter dem zu 80 Prozent der Staatsfonds Saudi-Arabiens steckt. Der Kaufpreis von umgerechnet rund 350 Millionen Euro ist Kleingeld für ein Investment-Vehikel, das nach Angaben der "New York Times" über Vermögenswerte von mehr als 400 Milliarden Euro verfügt. Bei den "Elstern", wie Newcastle United wegen der Vereinsfarben Schwarz und Weiß genannt wird, soll künftig zu besichtigen sein, was in Paris und Manchester schon geschehen ist. Nämlich die Verwandlung eines mäßig erfolgreichen Vereins in einen Giganten des nationalen und internationalen Geschäfts - mit den Millionen eines reichen Golfstaats.
Zwar beteuern alle Parteien, dass der Fonds unabhängig vom Staat Saudi-Arabiens operiere, dass also nicht der Staat selbst die Kontrolle bei Newcastle United übernehme. Doch diese Version kann man wohl nur glauben, wenn man sie dringend glauben will. Denn der Vorsitzende des Fonds ist die gleiche Person, die auch De-Facto-Machthaber in dem Land ist - Kronprinz Mohammed bin Salman. "Niemand, der etwas über den Nahen Osten weiß, wäre auch nur eine Sekunde lang davon überzeugt, dass hier nicht der Staat Saudi-Arabiens die Kontrolle hat", sagt der Journalist und Autor James Montague im Gespräch mit ntv.de.
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