Die Milliardenfrage reißt am deutschen Fußball
n-tv
Hinter dem milliardenschweren Einstieg eines Investors bei der DFL stehen immer größere Fragezeichen, der Profifußball steht vor einer Zerreißprobe. Zweitligist FC St. Pauli will endlich Antworten auf seine Fragen und den Prozess verschieben. Das wäre ein Affront gegen die DFL-Führung.
Das läuft so gar nicht nach den Vorstellungen der Ligabosse: Anstatt den anvisierten Einstieg eines Investors bei der Deutschen Fußball Liga (DFL) dank breitem Konsens zügig in der nächsten Woche einzutüten, droht der Milliarden-Deal an den Skeptikern zu scheitern. Der Profifußball steuert auf eine Zerreißprobe zu, getrieben von den Topklubs erscheint die Abspaltung der Bundesliga vom Rest als Folge der Uneinigkeit mittlerweile nicht mehr unrealistisch.
Die Debatte über die Gründung eines elitären Klubs und dem damit einhergehenden Ende der "Subventionen" für die kleineren Vereine ist kaum zu verhindern, wenn der Plan von Oke Göttlich umgesetzt wird. Der Präsident des Zweitligisten FC St. Pauli will die Entscheidung über die Aufnahme von Verhandlungen mit den vier potenziellen Investoren bei der Versammlung der Klubchefs am 24. Mai verschieben lassen und hat einen entsprechenden Antrag angekündigt.
"Ich werde unter den jetzigen Bedingungen nicht zustimmen", sagte Göttlich bei "Zeit Online": "Meine Fragen wurden bislang nicht vollständig beantwortet", begründete der 47-Jährige seine Haltung. Man dürfe "nichts übers Knie brechen", sagte Göttlich: "Ich persönlich bin in der Haftung, nicht nur als Teil des DFL-Präsidiums, sondern auch gegenüber meinen Mitgliedern im Verein."
Jan Reichert vom Zweitligisten 1. FC Nürnberg stößt nach dem EM-Aus für Alexander Nübel als vierter Torhüter zur deutschen Fußball-Nationalmannschaft. Der 22-Jährige, der dieses Jahr vor allem in der Regionalliga zum Einsatz kam und nur ein Zweitligaspiel für die Franken bestritt, ist "völlig perplex".