Die leeren Schilder von Starnberg
Süddeutsche Zeitung
In Starnberg gehen Ortsschilder-Diebe um. Warum die Stadt in der Not nun unbeschriftete gelbe Provisorien aufstellt.
Als besonders schick gilt unter Souvenirjägern ein originelles Ortsschild in Hausflur, Partyraum oder Schlafzimmer. Hoch im Kurs stehen vor allem ausgefallene Namen: Die Gemeindeverwaltungen etwa in Lederhose, Pups, Habenichts, Gabe Gottes, Brasilien oder Fegefeuer verzeichnen seit Jahren einen steten Schwund an den gelben Tafeln, die über Nacht spurlos verschwinden. Noch schlimmer ist es in Orten mit eindeutigen Bezügen: In Petting, Sexau oder Poppenhausen ist Schilderklau quasi an der Tagesordnung, im österreichischen Fucking entschloss man sich aufgrund fortgesetzten Diebstahls und internationaler Häme zur Namensänderung in Fugging.