Die Lage spitzt sich zu
Süddeutsche Zeitung
Gladbach hat nach dem 1:2 gegen Union Berlin nur noch drei Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz. Zwei missratene Abwehraktionen entscheiden das Spiel - und führen sogar zu Mitgefühl beim Gegner.
Aus dem siegreichen Kontrahenten Max Kruse sprach das pure Mitgefühl. "Gladbach hat das Spielglück zurzeit auch nicht gerade auf seiner Seite", sagte Union Berlins Doppeltorschütze nach dem 2:1 (1:1)-Sieg bei Borussia Mönchengladbach. Drei Tage nach der apokalyptisch anmutenden 0:3-Pokal-Niederlage beim Zweitligisten Hannover 96 erlitt Gladbach trotz einer soliden Vorstellung, die eines Sieges durchaus würdig gewesen wäre, die vierte Heimniederlage nacheinander.
Es war Kruse, der die leidgeprüften Borussen sechs Minuten vor dem Ende noch tiefer ins Tal des Trübsinns schickte. Drei Punkte Vorsprung zum Relegationsplatz und vier zum direkten Abstiegsplatz haben die Gladbacher jetzt noch. Die nächsten Gegner sind die Kellerkinder Arminia Bielefeld (auswärts) und FC Augsburg (zuhause). "Da müssen wir unbedingt punkten", sagt der Trainer Adi Hütter. Die Lage spitzt sich zu.
Max Kruse trifft für Union Berlin und hat auch noch Mitgefühl mit dem Gegner.
Ausgerechnet zwei unglückliche Aktionen des Gladbacher Mittelfeldspielers Denis Zakaria entschieden die Partie gegen Union. Zakaria ist jener im kommenden Sommer vertrags- und ablösefreie Gladbacher, den der Klub deshalb gerne noch in diesem Januar verkaufen würde. Als Interessent gilt auch Bayern München.
Zakaria verschuldete in der 18. Minute zunächst jenen Handelfmeter, der Kruse die 1:0-Führung ermöglichte, und er traf in der 84. Minute im eigenen Strafraum einen Befreiungsschlag nicht richtig, so dass Unions Niko Gießelmann mit einem Steilpass auf Kruse unmittelbar den Siegtreffer einleiten konnte. "Es trifft uns im Moment richtig hart", sagte Hütter über Gladbachs unglückliche Situationen.