Die junge Demokratie steht am Abgrund
Süddeutsche Zeitung
Nach Massenprotesten gegen die Regierung entlässt Tunesiens Präsident Kaïs Saïed den Premierminister und will das nordafrikanische Land vorerst selbst lenken.
Militärjeeps und Soldaten vor dem abgeriegelten Parlament, feiernde Menschen in den Straßen - das sind die Bilder aus der tunesischen Hauptstadt Tunis. Sie lassen schon den Zwiespalt erkennen, in den die Ereignisse der vergangenen 24 Stunden das kleine nordafrikanische Land führen. Nach den Revolutionen des Arabischen Frühlings im Jahr 2011 war Tunesien das einzige Land, das dauerhaft einen friedlichen Übergang zur Demokratie schaffte. Doch lebt es seither in einer Dauerkrise und schlingert nun, da sich diese zu einer Staatskrise auswächst, einer ungewissen Zukunft entgegen.More Related News
