Die Hormontherapie ist zurück
n-tv
Hormone gegen Wechseljahresbeschwerden einzusetzen, galt lange als verpönt. Grund war eine Studie von 2002, die damit ein erhöhtes Brustkrebsrisiko verband. Mit neueren Erkenntnissen wandelt sich jedoch der Blick auf Hormontherapien wieder.
Hitzewallungen, Depressionen, Knochenschwund: Die Wechseljahre können mit zahlreichen Symptomen einhergehen, die für Frauen eine große Belastung sind. Aus Angst vor Brustkrebs und anderen Risiken scheuen sich viele von ihnen allerdings, Hormone einzunehmen - eine Angst, die Experten zufolge auch auf veralteten Vorstellungen von entsprechenden Therapien beruhen kann. Für viele Mediziner sind diverse Arten der Hormonersatzbehandlung heute wieder Mittel der Wahl, wenn keine Risikofaktoren dagegensprechen.
Nach Angaben der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZGA) fühlt sich etwa jede dritte Frau in den Wechseljahren so wie zuvor. Ein weiteres Drittel habe Phasen mit leichten Beschwerden und ein Drittel berichte von wirklich belastenden Begleiterscheinungen. Symptome wie Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen, Schlafprobleme, Blasenschwäche und Scheidentrockenheit können unterschiedlich stark sein. Der Deutschen Menopause Gesellschaft zufolge können die Symptome bis zu zehn Jahre vor der letzten Regelblutung auftreten und mehr als ein Jahrzehnt andauern.
Wie belastend sich dies nicht nur auf den Alltag betroffener Frauen, sondern auch auf ihre Berufstätigkeit auswirken kann, zeigten bereits mehrere Studien aus Großbritannien sowie zuletzt aus den USA. So ergab eine im April veröffentlichte Befragung der Mayo Clinic unter 4400 berufstätigen Frauen, dass 13 Prozent von ihnen Beeinträchtigungen am Arbeitsplatz aufgrund von Menopausen-Symptomen erlebten und etwa elf Prozent berichteten, wegen dieser Symptome ein oder mehr Tage ausgefallen zu sein.