Die Gender-Logik quetscht die „Diversen“ in eine Resterampe
Die Welt
Die schwierigste Aufgabe der Gendersprache ist nicht, Männer und Frauen gerecht zu repäsentieren. Die wahre Herausforderung sind diejenigen, die nicht ins non-binäre Raster passen. Gender-Sternchen und „d“ sind für sie ungeeignet. Doch es gäbe eine Alternative.
Was an Vorschlägen liegt fürs Deutsche derzeit auf dem Tisch? In erster Linie die dem Prinzip der Reihung folgende Aufzählung, die es mit Bezug auf die beiden einstigen Groß-Geschlechter in der Anrede schon seit langer Zeit gibt. Neben ‚meine Damen und Herren‘ heißt es jetzt also ‚Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten‘, ‚Professoren und Professorinnen‘, usw. Die politisch Korrekten verwenden darüber hinaus Kurz-Formen dieses Reihungsprinzips, die rasch wechseln (LehrerInnen; danach: Lehrer_innen; jetzt ist angesagt: Lehrer:innen). Auf diese Weise gelingt unaufwändig die Akquise von symbolischem Kapital; aber weil dies so mühelos ist, nutzt sich der Distinktionseffekt schnell ab. Sobald den Fortschrittsbeflissenen die neue Schreibe flüssig aus der Feder fließt, dürfte die nächste Etappe des sprachlichen Gender-Zirkus fällig sein. Verwundern kann einen Betrachter dabei das Ausbleiben des Aufschreis der Nicht-Inkludierten:More Related News