
"Die Empfindlichkeit hat leider zugenommen"
n-tv
Bahn-Wahnsinn, Körperschmuck, Aufrüstung und Nahost-Konflikt: Kaum ein Thema, das Til Mette nicht zeichnerisch kommentiert. Ihn interessiert weniger die große Politik als vielmehr deren Auswirkungen auf den Alltag, "von totaler Albernheit bis zur schärfsten Gesellschaftskritik", wie er im Interview mit ntv.de sagt. Mette, der zu den bekanntesten Cartoonisten des Landes gehört, hat gerade ein neues Buch herausgebracht. Nun erzählt er von seiner Motivation, spricht über seine Zeit in den USA - und über alte, weiße Männer.
ntv.de: Herr Mette, wie oft könnten Sie selbst der Protagonist Ihrer Zeichnungen sein?
Till Mette: Das bin ich sehr oft, auch in peinlichen Situationen. Ich zeichne viele Szenen, die mein eigenes Befinden aufgreifen. Ich nehme mir dann die Freiheit, mich als Frau zu zeichnen oder als Kind - egal, wie die gezeichnete Figur aussieht, die Szene kommt oft aus einer Situation, die ich selbst erlebt habe oder die meiner Denke entspricht. So kann ich auch unverschämte Sachen darstellen, die man sich in der Realität eigentlich gar nicht traut. Das ist ein gutes Ventil.
