
Die CSU wird gewissermaßen zum Opfer des eigenen Erfolgs
Die Welt
Die CSU fährt bei ihrer Klausur harte Attacken gegen die Ampel – sucht aber auch nach einer neuen Strategie für die Landtagswahl im Herbst. Söders Partei hat Bayern zwar zur prosperierenden Region gemacht, die viele Menschen anlockt. Doch die zu erreichen, fällt den Christsozialen schwer.
Aus dem Morgendunst taucht langsam Kloster Seeon auf, und die aufgehende Sonne färbt die Alpen, die sich im Süden abzeichnen, satt orangerot. Mehr Idylle geht als an diesem Freitagmorgen am Chiemsee geht kaum. Hier, weit weg von Berlin und den Böllerkrawallen zum Jahreswechsel, kommen die CSU-Landesgruppe im Bundestag und die Spitze der Christsozialen an diesem Freitag zur Winterklausur zusammen. Das war früher oft wenig idyllisch, es ging rauflustig zu. Doch diesmal ist vieles anders.
Natürlich reitet Bayerns Ministerpräsident Markus Söder kurz vor dem Treffen in der früheren Benediktinerabtei eine Attacke auf den politischen Gegner. Zustände wie die in der Hauptstadt an Silvester „hätte es in Bayern nicht gegeben. Berlin entwickelt sich leider zu einer Chaos-Stadt“, sagt der CSU-Vorsitzende. Und die Verteidigungs- und Pannen-Ministerin Christine Lambrecht müsse endlich abgelöst werden: „Die klebt ja stärker am Amt, als andere am Boden“, stichelt Söder. Nur: Die ständigen Angriffe auf die Koalition und den „Ampel-Norden“ zahlen sich nicht aus. Die Union dümpelt in bundesweiten Umfragen bei 28 Prozent.











