"Die AfD hat keine Lösungen, sondern befeuert nur Ängste"
n-tv
"Die AfD bedroht unsere Demokratie", sagt Thüringens Innenminister Georg Maier im Interview mit ntv.de. Für die Stichwahl im Kreis Sonneberg in Südthüringen, bei der an diesem Sonntag ein Landrat gewählt wird, hat er als SPD-Chef von Thüringen deshalb zur Wahl des CDU-Kandidaten aufgerufen. "Bei der Landratswahl geht es auch darum, als Demokraten zusammenzuhalten."
Richtung Berlin sagt Maier: "Die Politik sollte darauf achten, dass alle mitmachen können, statt neue Ängste zu produzieren." Auf die Frage, ob er ein Verbot der AfD angesichts ihrer Umfragewerte noch eine Option sei, erklärt Maier, dies sei "ein Instrument der wehrhaften Demokratie", das man nicht ausschließen könne und das "nicht an Umfragezahlen" hänge. "Aber es muss sehr gut begründet sein. Aus meiner Sicht wäre es momentan zielführender, die AfD politisch zu stellen."
ntv.de: Sie haben schon am Abend des ersten Wahlgangs in Sonneberg zur Wahl des CDU-Kandidaten bei der Stichwahl aufgerufen. Wie schwer ist Ihnen das gefallen?
Georg Maier: Das ist mir schon ein bisschen schwergefallen, weil die CDU in Südthüringen ja sehr konservativ unterwegs ist. Im Bundestagswahlkampf hat sie dort Hans-Georg Maaßen aufgestellt, dessen Wahlsieg wir mit unserem Kandidaten Frank Ullrich verhindern konnten. Aber jetzt haben wir eine andere Situation. Bei der Landratswahl geht es auch darum, als Demokraten zusammenzuhalten.
Colditz (dpa/sn) - Mehrere Sturzfluten nach Starkregen haben die Feuerwehr in Colditz (Landkreis Leipzig) am Samstagabend in Atem gehalten. Es seien Dutzende Keller vollgelaufen und Grundstücke überspült worden, sagte Stadtwehrleiter Steffen Schmidt am Sonntag. Die Keller im Ortsteil Podelwitz seien derzeit unbewohnbar, auch der Strom musste in einigen Haushalten abgestellt werden. Die Feuerwehr sei derzeit noch für die Nacharbeitung vor Ort. Zudem sei die Durchfahrt zu zwei Stadtteilen wegen der Regenmassen für einige Stunden gesperrt worden. Verletzt wurde aber nach ersten Angaben niemand. Am Sonntag hatte sich Umweltminister Wolfram Günther (Grüne) in Colditz ein Bild von der Lage gemacht.
Die Europawahl rückt näher, doch nur wenige der Spitzenkandidaten deutscher Parteien sind den Wählern bekannt. Dabei haben die aussichtsreichsten Männer und Frauen je ihre ganz eigene spannende Ausgangslage: Zwei Frauen haben Aussichten auf den deutschen Kommissar-Posten, eine steht Kanzler Scholz nur auf den Wahlplakaten sehr nah, einer fordert CSU-Chef Söder heraus, drei wären echte Newcomer im Europaparlament. Und einer tritt im Wahlkampf nicht mehr auf. ntv.de stellt die Kandidaten und Kandidatinnen vor.
Nersingen (dpa/lby) - Im Landkreis Neu-Ulm mussten wegen des Hochwassers zwei Erstanlaufstellen für Geflüchtete evakuiert werden. Wie das Landratsamt Neu-Ulm mitteilte, werden rund 200 Menschen aus einer Unterkunft in Nersingen in die Halle der Berufsschule in Neu-Ulm gebracht. Es werde befürchtet, dass Wasser in die Halle in Nersingen eindringen könnte. Die Notunterkunft in der Fuggerhalle in Weißenhorn sei bereits vorsichtshalber in den Vöhringer Stadtteil Illerberg verlegt worden. Zwar war die Halle in Weißenhorn selbst nicht vom Hochwasser betroffen, allerdings sei der Parkplatz überflutet worden. In der neuen Unterkunft in Illerberg befinden sich den Angaben nach zehn Menschen.
Stendal (dpa/sa) - In Stendal ist eine Postbotin von einem Hund gebissen worden. Die 41-Jährige wollte am Freitagabend einen Fehler in der Paketzustellung klären, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. Als sie mit der Grundstücksbesitzerin sprach, kam der Kaukasische Schäferhund aus der Wohnung und biss die Postbotin unvermittelt in Gesäß und Hüfte. Eine Kollegin der Frau versorgte die Verletzungen zunächst, danach ging es ins Krankenhaus. "Die Besitzerin des Hundes entschuldigte sich bei der Zustellerin, wird als Halterin des beißenden Hundes trotz dessen als Beschuldigte im Strafverfahren geführt", so die Polizei.
Ravensburg (dpa/lsw) - Im Landkreis Ravensburg hat es seit Freitag rund 1100 Unwetter-Einsätze gegeben. Mehr als 230 Not- und Rettungskräfte seien im Einsatz, teilte der Landkreis am Sonntag mit. Der Schwerpunkt habe sich vom Allgäu in das Schussental verlagert. Es gelte weiterhin eine sehr hohe Hochwassergefährdung. Aktuell würden aber die Pegelstände in der Argen und der Schussen sinken. Die Lage bleibe weiterhin angespannt.