
Die Abgeordnete, die Hamburgs Corona-Zahlendesaster aufdeckte
Die Welt
Anna von Treuenfels-Frowein deckte mit Hilfe von WELT-Recherchen Hamburgs Zahlendesaster auf. Nun fordert die einzige Liberale in der Bürgerschaft Konsequenzen aus der „Datenpanne“ und einen differenzierten Blick auf Menschen, die gegen Corona-Regeln demonstrieren.
Sie lässt nicht locker. Noch während Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) am vergangenen Dienstag zwei Stunden lang auf Fragen der Rathausjournalisten antwortet, schreibt Anna von Treuenfels-Frowein zwei neue Kleine Anfragen an seinen Senat. Es sind die Nummern 83 und 84. So viele hat die fraktionslose Abgeordnete gestellt, seit ihr bei der Wahl 2020 per Direktmandat der Wiedereinzug in die Bürgerschaft gelang. Dort sitzt sie nun als einzig verbliebene Liberale, platziert zwischen CDU und SPD, in der letzten Reihe des Parlaments – und sorgt mit ihren jüngsten Nadelstichen dafür, dass der bislang beliebte Tschentscher in der Kritik steht.
Im November hatte sich der Sozialdemokrat wiederholt auf falsche Zahlen gestützt, um die Sinnhaftigkeit der Impfkampagne zu untermauern. Treuenfels-Frowein wurde stutzig, hakte nach und deckte die „Datenpanne“, wie Tschentscher das Desaster nennt, mit Hilfe von WELT-Recherchen auf. Konkret: Der Gruppe der Ungeimpften wurden auch jene Infizierten zugerechnet, bei denen der Impfstatus unklar war.









