
DHB-Team stürmt mit Last-Minute-Geniestreich ins Halbfinale
n-tv
Welch ein Wahnsinn im Viertelfinale der Olympischen Spiele: Die deutsche Handball-Nationalmannschaft liegt gegen Frankreich in der zweiten Hälfte mit fünf Toren hinten, doch kämpft sich im Hexenkessel von Lille zurück. In allerletzter Sekunde rettet sie sich in die Verlängerung und stürmt ins Halbfinale.
Heldenhaft ins Halbfinale: Deutschlands Handballer greifen nach einer irren Aufholjagd und dramatischer Zugabe nach der ersehnten Olympia-Medaille. Die Mannschaft von Bundestrainer Alfred Gislason besiegte Tokio-Olympiasieger und Europameister Frankreich nach einer famosen Vorstellung mit 35:34 (29:29, 14:17) nach Verlängerung und zog erstmals seit dem Bronze-Coup von 2016 wieder in ein olympisches Halbfinale ein. Dort trifft das deutsche Team am Freitag auf Spanien.
Mit einer wahren Galavorstellung ließ die junge DHB-Auswahl den lange Zeit brodelnden Hexenkessel von Lille verstummen. Die rund 27.000 überwiegend französischen Fans im umgebauten Fußballstadion Stade Pierre-Mauroy sahen zunächst, wie Deutschland mit der Schlusssirene ausglich - und dann in der Verlängerung angeführt vom wie entfesselt spielenden Renars Uscins gewann. Kapitän Johannes Golla und Co. hatten den großen Favoriten tatsächlich gestürzt.
Dabei hatte die mit neun Olympia-Debütanten angetretene deutsche Mannschaft in der zweiten Halbzeit schon 14:20 hinten gelegen, ehe sie sich leidenschaftlich zurückkämpfte. Aus einem ganz starken Team ragte auch Torhüter David Späth mit seinen Paraden heraus, bester deutscher Werfer war der erst 22 Jahre alte Uscins mit 14 Treffern. Dass es nicht noch mehr wurden, dafür sorgte Frankreichs Torwart Vincent Gerard mit einem spektakulären Auftritt und insgesamt 23 Paraden. Durch den glanzvollen Erfolg vermieste Deutschland auch dem scheidenden Nikola Karabatic den Traum vom goldenen Karriereende.
