
DGB kritisiert Arbeitgeber-Vorschläge für Gesundheitsreform
n-tv
Arbeitgeberpräsident Dulger fordert radikale Einsparungen bei den Krankenkassen. Der Verband schlägt unter anderem vor, die Praxisgebühr von zehn Euro wieder einzuführen und die kostenlose Mitversicherung von Ehepartnern zu beenden. Für den Deutschen Gewerkschaftsbund ist das der falsche Weg.
Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hat die Reformvorschläge der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeber (BDA) für das Gesundheitssystem zurückgewiesen. "Sie wollen die Krankenkassen zu Lasten der Versicherten entlasten. Das aber werden wir als Gewerkschaften abwehren, ebenso wie noch mehr Eigenbeteiligung und höhere Zuzahlungen", sagte DGB-Vorstandsmitglied Anja Piel dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).
In einem bislang unveröffentlichten Positionspapier listet die BDA Maßnahmen auf, die Milliardeneinsparungen in der gesetzlichen Krankenversicherung ermöglichen sollen. Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ) hatte zuerst darüber berichtet. Die Arbeitgeber schlagen unter anderem die Wiedereinführung der Praxisgebühr von zehn Euro vor, außerdem eine Erhöhung der medizinischen Eigenbeteiligung um 50 Prozent sowie das Ende der Beitragsfreiheit für mitversicherte Ehepartner ohne oder mit geringem Einkommen. Demnach ließen sich so bis zu 50 Milliarden Euro jährlich einsparen und die Beitragssätze um bis zu zwei Prozentpunkte senken.
