DFB-Elf fasziniert plötzlich wieder als Dreamteam
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Das DFB-Team macht wieder Spaß. Nach dem WM-Debakel in Australien impft Interimscoach Horst Hrubesch den Frauen ordentlich Selbstbewusstsein ein - und die Basics des Fußballs. Der "alte Mann" und die Spielerinnen, das passt. Unklar nur, wie lange der DFB das zulässt.
"Fußball ist nur dann gut, wenn er Spaß macht. Und Spaß hast du immer dann, wenn du gewinnst." 3:0-Sieg gegen Dänemark, jubelnde, sich in die Arme fallende und tanzende Spielerinnen auf dem Platz, singende und Fahnen schwenkende Fans auf den Tribünen. Alle Essenzen, die Horst Hrubesch voraussetzt, sind an diesem Freitagabend nach dem Nations-League-Spiel der DFB-Frauen gegeben. Heraus kommt ein Drink, der schmeckt. Weil ihn ein Zauberer gebraut hat? Dem Interimsbundestrainer könnten magische Kräfte nachgesagt werden. Er hat das Fußball-Nationalteam der Frauen zurück in die Spur gebracht, hat das WM-Debakel mit dem historischen Aus in der Vorrunde in den Hintergrund gerückt. Mit ihm als Trainer lebt der Traum von den Olympischen Spielen 2024 in Paris weiter.
Dank des Sieges und der drei Tore von Alexandra Popp (14.), Marina Hegering (25.) und Klara Bühl (90.+3) machte das Team nicht nur die 0:2-Niederlage aus dem Hinspiel wett, sondern überholt aufgrund des nun positiven direkten Vergleichs auch Dänemark in der Tabelle der Nations League A, Gruppe 3. Als Tabellenführer haben die Deutschen die Teilnahme am Finalturnier wieder in der eigenen Hand. Ein Sieg gegen Wales im letzten Gruppenspiel (Dienstag, 19.30 Uhr/sportschau.de sowie im ntv.de-Liveticker) sichert das Ticket. Als es Ende September gleich zur Nations-League-Premiere die deutliche Pleite hagelte - im ersten Spiel nach der WM -, war die Skepsis daran riesig.
Seitdem sind gerade einmal zehn Wochen vergangen, aber es sind ereignisreiche Wochen. Die damalige Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg sorgt für Aufregung mit Krankschreibung, Reden bei fußballfremden Tagungen, Irrungen und Wirrungen in der Kommunikation auch seitens des DFB. All das mündet schließlich in der Vertragsauflösung. Währenddessen kann auch Co-Trainerin Britta Carlson das Team nicht erwecken, will aber auch gar nicht Cheftrainerin sein. Dann kommt Hrubesch - und es läuft wieder.