Deutschlands Jugend fühlt sich von der Politik ignoriert
Die Welt
Ein Report des Deutschen Kinderhilfswerks zeigt: Kinder und Jugendliche fühlen sich von Politikern völlig vernachlässigt. Sie fordern mehr Mitspracherecht – auch durch eine Absenkung des Wahlalters. Und eine große Mehrheit will eine stärkere Besteuerung wohlhabender Bürger.
Die Ohnmachtserfahrungen aus der Corona-Pandemie haben bei Kindern und Jugendlichen offenbar tiefe Schleifspuren hinterlassen. Eine große Mehrheit von ihnen hat das Gefühl, mit ihren Interessen und Sorgen nicht gehört zu werden.
Das ist das Ergebnis des Kinderreports Deutschland, den das Deutsche Kinderhilfswerk am Freitag vorgelegt hat. Demnach stellen sowohl die von dem Politikforschungsinstitut Kantar Public befragten Kinder und Jugendlichen als auch die Erwachsenen der Politik ein sehr schlechtes Zeugnis aus, wenn es um die Berücksichtigung der Interessen von Kindern und Jugendlichen bei politischen Entscheidungen geht. 83 Prozent der befragten Kinder zwischen zehn und 17 Jahren fühlen sich mit ihren Anliegen wenig bis gar nicht gehört, nur neun Prozent sehen ihre Interessen berücksichtigt.