Deutschlands großer Wohnungsneubau-Irrtum
Die Welt
Um die Klimaschutzziele zu erreichen, müssen ältere Mehrfamilienhäuser abgerissen und durch Neubauten ersetzt werden, behaupten Experten. Genau das Gegenteil könnte richtig sein. Denn vergessen wird oft die „graue Energie“.
Bei vollsanierten Wohnhäusern liegt der Verbrauch bei 115 Kilowattstunden, während Gebäude, die nach 2001 errichtet wurden, mit einem durchschnittlichen Heizenergieverbrauch von 89 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr deutlich besser dastehen. Daraus folgert die Schweizer Empira-Gruppe, „dass die deutschen und europäischen Klimaziele nur durch deutlich mehr privatwirtschaftlichen Wohnungsneubau zu erreichen sind“. Führt der Weg zu dem von Bundesregierung und Bundestag beschlossenen Ziel, Deutschland bis zum Jahr 2045 klimaneutral zu machen, also über den großflächigen Abriss älterer Wohnquartiere und den anschließenden Neubau? Da widerspricht Johanna Wörner vehement. „Die Empira-Studie betrachtet nur die Betriebsenergie und lässt die graue Energie komplett außer Acht“, argumentiert die Architektin, die sich im Verein Architects for Future engagiert.More Related News