
Deutschland wird neu vermessen
DW
Von den Bergen im Süden bis zum Meer im Norden: Deutschland wird auf den Millimeter genau neu vermessen. Die Daten sollen unter anderem Forschungen zum autonomen Fahren und dem Klimawandel dienen. Die wichtigsten Fakten.
Zu Beginn der Woche fiel der Startschuss: In den kommenden fünf Wochen wird Deutschland neu vermessen. Bis zum 15. Juli ziehen dafür insgesamt 35 Messtrupps der Landesvermessungsämter und des Bundesamts für Kartographie und Geodäsie (BKG) in Frankfurt am Main durch das ganze Land. Ausgestattet mit hochmodernen Geräten überprüfen diese 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche 250 Vermessungspunkte in Deutschland. Die nicht sichtbaren Messpunkte wurden 2008 knapp unter der Erdoberfläche angelegt und vermessen. Es war die erste Aktion dieser Art in Deutschland. Die Messtrupps legen diese Messpunkte in den kommenden Wochen nun kurzfristig wieder frei und statten sie für 24 Stunden mit Hightech-Antennen aus. Anschließend überprüfen sie deren Höhe und genaue Position. Damit die Messungen möglichst genau sind, nutzen die Expertinnen und Experten gleich mehrere Satellitennavigationssysteme: Zum einen das aus der Fahrzeugnavigation bekannte amerikanische GPS, zum anderen das weniger bekannte russische System GLONASS. Im Unterschied zur ersten Messung dieser Art vor 13 Jahren ist jetzt noch das europäische Satellitennavigationssystem Galileo hinzugekommen. 2008 befand es sich noch im Aufbau. Jede Sekunde zeichnen die Antennen Signale dieser Navigationssysteme auf und können damit eventuelle Veränderungen der vergangenen 13 Jahre erfassen. Ergänzt werden die Daten zusätzlich noch durch die Signale des Satellitenreferenzdienstes SAPOS, der von den Bundesländern betrieben wird.More Related News
