Deutschland gibt Ukraine Budgethilfe von rund einer Milliarde Euro
ProSieben
Der ukrainischen Regierung fehlen nach eigenen Angaben monatlich rund fünf Milliarden Euro, um den Staatsbetrieb zu finanzieren. Mehrere Industriestaaten wollen einspringen - auch Deutschland.
Deutschland will die Ukraine mit kurzfristigen Budgethilfen von rund einer Milliarde Euro unterstützen. Das kündigte Finanzminister Christian Lindner (FDP) am Donnerstag beim Treffen der G7-Finanzminister auf dem Petersberg bei Bonn an. Das Geld solle helfen, die Liquiditätslücke des kriegsgebeutelten Landes zu schließen. Im Kreis der großen Industriestaaten und zusammen mit internationalen Institutionen bemühe man sich, die Staatsfunktionen der Ukraine weiter zu finanzieren.
Lindner wollte auch bei den anderen G7-Finanzministern um Hilfen für die Ukraine werben. Mehrere Länder hätten bereits entsprechende Ankündigungen gemacht, sagte er. So hätten die USA zugesagt, 7,5 Milliarden Dollar zu mobilisieren. Zu den G7 gehören außerdem Großbritannien, Frankreich, Italien, Japan und Kanada. Spätestens beim Treffen der G7-Regierungschefs im Juni auf Schloss Elmau soll das Paket finalisiert werden.
Nach Angaben aus dem Finanzministerium hat die Ukraine für drei Monate um Hilfen von je rund 5 Milliarden Euro gebeten. Nach Ablauf dieser Zeit könnte allerdings weitere Unterstützung nötig sein. Die Ukraine braucht das Geld zum Beispiel, um Renten und die Gehälter von Staatsbediensteten zu bezahlen.
Die deutsche Milliarde sei als Zuschuss, nicht als Darlehen gedacht, sagte Lindner. Das Geld soll aus dem Haushalt 2022 gezahlt werden, ohne dass zusätzliche Schulden aufgenommen werden müssen. In seinem Etat hat Lindner eine Art Krisenpuffer eingeplant, aus dem nun rund eine Milliarde als Liquiditätshilfe für die Ukraine umgebucht werden soll. Der Haushaltsausschuss des Bundestags legt in der Nacht zum Freitag letzte Hand an den Haushalt für das laufende Jahr und könnte die Änderung noch einarbeiten.