Deutschland beißt sich beeindruckend in WM fest
n-tv
Deutschland muss bei der Eishockey-WM einen kurzen Schock verkraften: Tim Stützle, der junge Anführer, muss gegen Frankreich früh vom Eis. Doch offenbar ist seine Verletzung nicht allzu schwer. Für das Top-Talent waren die Spieler von Meister Berlin beeindruckend eingesprungen.
Die Frage, was bei der deutschen Eishockey-Nationalmannschaft derzeit überwiegt, Erleichterung oder Sorge, die wurde am Dienstagnachmittag beantwortet. Das Pendel schlug Richtung Erleichterung aus. Nicht final, aber doch massiv drängend. Denn Tim Stützle, das spektakuläre Talent aus der NHL, hatte zuvor für bange WM-Momente gesorgt. Der 20-Jährige, der das DEB-Offensivspiel bislang so beeindruckend schultert, musste am Montag beim Spiel gegen Frankreich bereits im ersten Drittel vom Eis. Er hatte einen harten Check gegen sein Knie kassiert. Die Frage, die sich stellte: Kann er im Turnier nochmal zurückkehren? Die Antwort zunächst: fraglich.
Am freien Dienstag gab es dann erste Entwarnung. "Es sieht ganz gut aus. Wir schauen von Tag zu Tag", sagte der Sportdirektor des Deutschen Eishockey-Bundes, Christian Künast, der Deutschen Presse-Agentur. Ein Einsatz im weiteren Turnierverlauf sei "wahrscheinlich". Eine Diagnose gab der Verband übrigens nicht bekannt. "Er ist bei unserer medizinischen Abteilung in sehr guten Händen, wir warten die nächsten Tage ab", sagte Künast. Für die Mannschaft von Bundestrainer Toni Söderholm wäre der Knockout für Stützle eine weitere Hiobsbotschaft auf dem Weg zurück in die Weltspitze gewesen, also in jenen elitären Kreis, in den man sich bei der vergangenen WM gespielt hatte, ehe es bei Olympia einen brutalen Dämpfer gab. Statt um Gold zu spielen, war Deutschland noch vor dem Viertelfinale nicht mehr im Wettbewerb vertreten. Vieles wurde infrage gestellt. Zum Glück nicht alles.
Denn so viel war in den vergangenen Jahren nicht schiefgelaufen im deutschen Eishockey. Unter Coach Marco Sturm begann ein bemerkenswerter Aufstieg, den Söderholm stets weiter veredeln konnte. Trotz wiederkehrender Rückschläge. Vor der WM in seiner Heimat kassierte der Finne erneut mehrere Hiobsbotschaften. So fehlen etwa die NHL-erfahrenen Tom Kühnhackl (Stanley-Cup-Champion), Tobias Rieder und Dominik Kahun. Auch Topspieler aus der DEL wie Frederik Tiffels und Patrick Hager stehen nicht zur Verfügung. Umso erstaunlicher ist, wie gut sich Deutschland bislang durch diese WM spielt.