
Deutscher Dschihadist wegen Mordversuch an Wärter verurteilt
n-tv
Bereits 14 Jahre sitzt Christian Ganczarski in einem Pariser Gefängnis. Der zum Islam konvertierte Deutsche ist mitverantwortlich für den Al-Kaida-Anschlag von Djerba. Jetzt hat sich seine Haftstrafe mehr als verdoppelt. Ganczarski soll mehrere Wärter mit einem Buttermesser angegriffen haben.
Der in Frankreich inhaftierte deutsche Dschihadist Christian Ganczarski ist wegen eines Angriffs auf Gefängniswärter zu einer weiteren langen Haftstrafe verurteilt worden. Ein Gericht in Paris verhängte gegen den 56-Jährigen eine Freiheitsstrafe von 20 Jahren und ging damit über das von der Staatsanwaltschaft geforderte Strafmaß deutlich hinaus. Ganczarski, dessen Auslieferung die US-Justiz wegen seiner Verbindungen zum Terrornetzwerk Al-Kaida fordert, nahm das Urteil regungslos zur Kenntnis.
Der deutsche Dschihadist verbüßt in Frankreich eine Haftstrafe wegen seiner Komplizenschaft beim Anschlag auf der tunesischen Insel Djerba im April 2002, bei dem 21 Menschen getötet worden waren, unter ihnen 14 Deutsche und zwei Franzosen. Im Gefängnis im nordfranzösischen Vendin-le-Vieil hatte er am 11. Januar 2018 mit einem Buttermesser und einer Schere vier Wärter angegriffen und verletzt.
Das Gericht in Paris erklärte zur Urteilsbegründung am Freitag, Ganczarski habe zwar immer vorgegeben, bei seiner Tat die Kontrolle verloren zu haben. Dennoch spreche alles dafür, dass er bei seinem Angriff auf die Wärter vorsätzlich und mit Entschlossenheit gehandelt habe.
