
Deutschem Schach-Großmeister gelingt "unglaubliche Sensation"
n-tv
34 Jahre lang schafft es kein Deutscher, wenigstens in die Nähe des Kampfes um die Krone der Schwachwelt zu kommen. Nun stellt Deutschland immerhin erstmals seit 1991 wieder einen Spieler beim Kandidatenturnier, in dem der Herausforderer für den Weltmeister gesucht wird. Matthias Blübaum gelingt die "sensation".
Erstmals seit 34 Jahren hat ein Deutscher wieder die Chance, Herausforderer für einen Schach-Weltmeister zu werden. Großmeister Matthias Blübaum aus Lemgo hat sich für das Kandidatenturnier qualifiziert, bei dem der Kontrahent von Titelverteidiger Dommaraju Gukesh aus Indien ermittelt wird.
Beim FIDE Grand Swiss im usbekischen Samarkand sicherte sich der 28-Jährige als Zweiter hinter dem Niederländer Anish Giri einen der zwei zu vergebenen Plätze für das Kandidatenturnier. Blübaum hat sich damit als erster Deutscher nach dem im vergangenen Januar verstorbenen Robert Hübner 1991 einen Platz in der elitären Gruppe, die den Herausforderer für den Weltmeister ausspielen. Wann und wo das Turnier mit acht Spielern im kommenden Jahr ausgetragen wird, steht noch nicht fest.
"Eine unglaubliche Sensation, eine unglaubliche Leistung von Matthias Blübaum. Eine absolut verrückte Leistung von Matthias", sagte Schach-Bundestrainer Jan Gustafson. Der Deutsche Schachbund sei sehr stolz auf Blübaum, sagte Präsidentin Ingrid Lauterbach. "Diese Leistung ist fantastisch. Er war die ganze Zeit vorne dabei, das ist nicht hoch genug einzuschätzen für einen Underdog", erklärte sie. Vincent Keymer verpasste das Kandidatenturnier knapp, der 20-Jährige lag nach Punkten gleichauf mit Blübaum, hatte aber die schwächere Wertung.
